Gründung im Jahr 1889
Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Großgmain
Hier sehen Sie eine Übersicht über die Kommandanten, wichtige Ereignisse und besondere Begebenheiten in der langen Geschichte unserer Feuerwehr.
Chronik
Ein furchtbarer Blitzstrahl und nervenbetäubender Krach fuhr nahe nieder und traf die Tenne beim Unterbrandler auf der bayrischen Gmain. Sogleich stand das ganze Haus in hellen Flammen und brannte vollständig nieder, wobei auch vier Rinder und zwei Schweine umkamen. Die neue Feuerspritze von Großgmain leistete dabei vortreffliche Dienste im Wasserzuführen von einem Teiche beim Noichl-Lehen.
Mit der Feuerwehr Bayerisch Gmain feierte die hiesige Feuerwehr ein sehr kameradschaftliches Florianifest in Großgmain, das die freundschaftliche Verbundenheit der beiden Nachbargemeinden sehr schön zum Ausdruck brachte.
Josef Joiser, 1921–1924
Aufgrund der katastrophalen Auswirkungen des ersten Weltkrieges – Hunger, wirtschaftliche Not und Inflation – konnte erst in den ersten Nachkriegsjahren eine Reorganisation der Freiwilligen Feuerwehr Großgmain erfolgen. Am 6. März 1921 wählte die Generalversammlung Herrn Josef Joiser zum Kommandanten.
Das neue Zeughaus der FF Großgmain in der Staufenstraße wurd eingeweiht. Als Dank für die schweren Einsätze der vergangenen Jahre erhielt die Feuerwehr von Frau Rosa Übleis, Gastwirtin in Großgmain, am 7. August 1937, anlässlich des 50-jährigen Gründungsfestes, eine neue Fahne.
Im Jahre 1939 gebot der Beginn des zweiten Weltkriegs der weiteren Entwicklung der Feuerwehr Einhalt. Wieder mussten viele Feuerwehrmänner ihre freiwillig getragene Uniform mit der feldgrauen Militäruniform tauschen. Die Zurückgebliebenen erfüllten ihre übernommene Verpflichtung im lokalen Bereich ebenso wie in der Hilfeleistung mit jeweils einem Löschzug bei den Bombenangriffen Salzburg und Bad Reichenhall.
Heinrich Wegscheider, 1956-1979
Er war immer bestrebt, die Ausbildung der Feuerwehrmänner zu betreiben, um bestens geschulte Kräften zur Verfügung zu haben. Es gelang ihm und seinen Wehrmännern, die Gemeinde vom Bau einer neuen Feuerwehrzeugstätte zu überzeugen. Diese wurde 1967 eingeweiht.
Nach unzähligen in ihrer Freizeit geleisteten Stunden, sowie durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde Großgmain, konnten die Männer der Großgmainer Feuerwehr im Jahre 1965 ihre neue Feuerwehrzeugstätte fertigstellen. Am 12. September wurde diese eingeweiht und in einem festlichen Rahmen, an dem sich viele nachbarliche Wehren beteiligten, durch Bürgermeister Peter Hillebrand der Großgmainer Feuerwehr übergeben.
Valentin Schörghofer, 1979–1993
Er war ständig um die Weiterbildung der Feuerwehrmänner an der Landesfeuerwehrschule in Salzburg bemüht. Der stark zunehmende Straßenverkehr und die häufiger werdende Umweltverschmutzung durch chemische Giftstoffe zwangen die Feuerwehr zur optimalen Vorbeugung und Bekämpfung dieser Bedrohungen.
Ein Großbrand äscherte am 24. Oktober vormittag das Sägewerk Hillebrand am Ortseingang von Großgmain ein. Die Flammen, die sich aus noch unbekannter Ursache explosionsartig ausbreiteten, vernichteten das Gebäude und einen großen Teil des Maschinenparks. Zur Brandbekämpfung rückten 126 Feuerwehrmänner aus Großgmain, Wals, Viehhausen, Bayerisch Gmain, Bad Reichenhall, Grödig sowie aus der Stadt Salzburg mit 15 Fahrzeugen aus. Ihnen gelang es unter dem Kommando von Valentin Schörghofer rasch, den Brand zu lokalisieren und die Gefährdung für die Umgebung abzuwehren. Menschen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden.
Nach dem Bau des 150 Betten umfassenden Rehabilisationszentrum Großgmain wurde ein neues Tanklöschfahrzeug der Type „TLF 3000 A“‚ der Marke Steyr 791, mit Rosenbaueraufbau angekauft. Dieses Tankfahrzeug wurde von der Pensionsversicherungsanstalt, der Gemeinde Großgmain und dem Landesfeuerwehrkommando Salzburg finanziert.
In den Tagen von 22. bis 24. Jänner zerstörte ein verheerender Großbrand große Teile der Firma Kaindl in Wals (siehe Zeitungsausschnitt). Zwei Tanklöschfahrzeuge unserer Feuerwehr standen hier neben unzähligen Feuer- wehren aus dem Salzburger Land und Bayern für drei Tage im Einsatz.
Das Jahr 1991 kennzeichneten schwere Unwetter und Starkregen. Im Zeitraum von 31. Juli bis 6. August kämpften 135 Mann in 844 Stunden im gesamten Gemeindegebiet gegen Hochwasser, überschwemmte Keller und umgestürzte Bäume. Ein Brand im Sanatorium „Großgmainerhof “, der durch brennendes Spielzeug ausgelöst wurde, endete glücklicherweise ohne Verletzte und mit geringem Sachschaden.
Am 4. Oktober wurde das neue Löschfahrzeug MAN-VW mit einem großen Fest unter Beteiligung der Ortsvereine, der Feuerwehren des Abschnittes 4 und der bayerischen Feuerwehrkameraden gefeiert. Mit dem neuen Fahrzeug wurde auch eine Tragkraftspritze FOX und ein 8kVA Stromaggregat in Betrieb genommen.
Heinz Bilger, 1993–2003
Am 13. März wählte die Mitgliederversammlung den bisherigen Stellvertreter BI Heinz Bilger zum neuen Ortsfeuerwehrkommandanten gewählt. Der bisherige Kommandant OBI Schörghofer wurde unter Beteiligung zahlreicher Gratulanten für sein Wirken geehrt und zum Ehrenkommandanten ernannt.
Im Jahr 1995 wurde der Beschluß gefasst, die teils sehr veraltete Einsatzbekleidung auf zeitgemäßen Stand zu bringen. Der Ankauf von einheitlichen Schutzjacken und normgerechten Einsatzhandschuhen und Stiefeln sowie eine praktikable Regenbekleidung wurden für die kommenden Jahre vorbereitet.
Im Jahr 1996 wurden 47 Übungen durchgeführt. Die Anzahl der Übungen stieg sprunghaft an, weil in diesem Jahr das neu angekaufte hydraulische Rettungsgerät in Betrieb genommen wurde und erhöhter Ausbildungsbedarf bestand.
Der Austausch der alten Alu-Feuerwehrhelme (Wiener Form) auf eine moderne Variante mit Schutzvisier wurde vollzogen.
Am späten Abend des 11. November ereignete sich der größte Brand seit neun Jahren, und zwar im Gasthaus Wartberg. Zur Unterstützung der lokalen Feuerwehr wurden die Feuerwehr Bayrisch Gmain und die Drehleiter Wals angefordert. Insgesamt 90 Mann bekämpften das Feuer bis in die Morgenstunden.
Einer der spektakulärsten Einsätze unserer Geschichte: Ein brennender PKW musste im Wald gelöscht werden. Dann stellte sich heraus, dass es sich um eine Kindesentführung handelte und eine groß angelegte Suchaktion wurde begonnen. Ein lebloses Kind wurde gefunden , ein zweites blieb verschwunden. Der Fall wurde bis heute nicht restlos aufgeklärt.
Die Hochwasserkatastrophe des Jahres 2002 forderte auch die FF Großgmain. Am Beginn stand ein Gewitter in den Abendstunden des 29. Juli, von da an waren die Regenfälle stark genug, um die Einsatzkräfte bis zum 10. September beschäftigt zu halten. Es wurden über 60 Keller ausgepumpt. Am Weißbach, dem Kohlgrabenbach und dem Augustinerbach mussten Dämme mit Sandsäcken errichtet werden.
Rudolf Putz, 2003–2013
Am 23. März wählte die Mitgliederversammlung der FF Großgmain OBI Rudolf Putz zum neuen Ortsfeuerwehrkommandanten, nachdem sich OBI Heinz Bilger aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stellte. Im Rahmen der Florianifeier wurde Heinz Bilger für seine Verdienste um die FF Großgmain der Titel „Ehrenkommandant“ verliehen.
Bei den Einsätzen in diesem Jahr sticht besonders die hohe Anzahl an Insektenbekämpfungen hervor. Rund 60 Wespen- und Hornissennester mussten in diesem Sommer bearbeitet werden.
Der neugebaute Atemschutzraum wurde nach vielen freiwilligen Arbeitsstunden in Eigenleistung fertiggestellt.
Der Brand des Dachpapplagers im Außenbereich griff auf die Abbundhalle über und das erforderte die Auslösung der Alarmstufe 4. Im Einsatz standen die FF Großgmain, LZ Wals, FF Bayerisch Gmain, FF Bad Reichenhall, Rotes Kreuz, Gendarmerie und AFK 4 – insgesamt 21 Fahrzeuge mit 133 Mann. Die Halle konnte bis auf einen kleinen Teil gerettet werden, der Betrieb war dadurch nicht sonderlich eingeschränkt.
Die denkwürdige Florianifeier der FF Großgmain und der FF Bayerisch Gmain fand in einem großen Festzelt unter Beteiligung der FF Bad Reichenhall und der Bevölkerung statt. Es war ein schönes und würdiges Fest, lediglich das Wetter spielte nicht mit. Es schüttete in Strömen, und der Festakt musste komplett im Zelt durchgeführt werden.
Bereits bei der Anfahrt war für Einsatzleiter BI Leopold Joiser sichtbar, dass der Dachstuhl teilweise durch die Brandlast eingestürzt war. Atemschutztrupps wurden zur Brandbekämpfung innen und zur Tierrettung im Stall eingesetzt. Währenddessen wurde ein großangelegter Außenangriff mittels B- und C-Rohren begonnen, die Wasserversorgung erfolgte über zwei Versorgungsleitungen von einem Wasserbehälter und dem Fischteich „Flach“.
Durch den raschen Einsatz der Feuerwehr konnten zwar drei Kälber aus dem brennenden Stall gerettet, ein Pferd jedoch nicht mehr rechtzeitig befreit werden. Der Brand wurde durch massiven Wassereinsatz schlussendlich unter Kontrolle gebracht. Um einer erneuten Entzündung vorzubeugen, musste der Heustock langsam abgetragen werden.
Der Winter 2006 geht als äußerst schneereich in die Geschichte ein. Zahlreiche Hausdächer mussten vom Schnee befreit werden, unter anderem das Schuldach, das Kindergartendach und die Polizeischule. Sogar die Unterstützung des Bundesheeres aus der Schwarzenbergkaserne wurde vom Bürgermeister angefordert. In Bad Reichenhall stürzte aufgrund der Schneemassen die Eishalle ein und forderte viele Todesopfer.
Aufgrund schwerer Unwetter im Juli 2009 wurden wir zur Unterstützung zu Aufräumarbeiten nach Sturm und Hagelschäden nach Lamprechtshausen gerufen. Gemeinsam mit den Feuerwehren des Abschnittes 4 halfen wir einen ganzen Tag bei Dachabdeckarbeiten an verschiedenen Einsatzstellen mit.
Markus Fallenegger, seit 2013
Am 23. März wurde OBI Markus Fallenegger zum neuen OFK gewählt. Dem scheidenden Kommandanten OBI Rudolf Putz wurde im Rahmen der Florianifeier für seine Verdienste um die FF Großgmain mit zahlreichen Ehrungen für sein Wirken gedankt und der Titel „Ehrenkommandant der Feuerwehr Großgmain“ verliehen.
Ein Großbrand beim Latschenwirt Ende Dezember machte die Unterstützung durch die Feuerwehren Wals und Bayerisch Gmain notwendig. Ein technischer Defekt hatte einen Brand im Dachgeschoß verursacht. Dank des raschen Handelns der beteiligten Feuerwehren konnte der Brand aber bald unter Kontrolle gebracht werden. Insgesamt waren 70 Mann im Einsatz. Hier das Video vom Einsatz ansehen.
Eine hochrangige Abordnung des CTIF (Internationaler Feuerwehrverband) unter der Führung des Vorarlberger Landesfeuerwehrkommandanten Hubert Vetter besuchte uns im Feuerwehrhaus zum gemeinsamen Meinungsaustausch und einer kurzen Führung und Einweisung in unsere Organisationsstruktur. Die Teilnehmer kamen aus den gesamten Balkanländern, Weißrussland, Deutschland und Frankreich.
Drei Tage lang feierten wir im September 2014 unser 125. Bestandsjubiläum. Mit einer Discoparty am Freitag, dem Totengedenken am Samstag und dem feierlichen Festakt am Sonntag wurde dieses Fest zum größten Event seit Bestehen unserer Feuerwehr. Zahlreiche Ehrengäste, Gastfeuerwehren aus dem Bezirk Flachgau und dem angrenzenden bayerischen Raum, unsere Ortsvereine und ein Großteil der Bewohner unseres schönen Ortes gaben sich die Ehre und begleiteten uns bei schönstem Herbstwetter durch diese drei Tage.
Zu einem Großbrand des Gasthauses „Schießstatt“ in Bad Reichenhall wurden wir in den Morgenstunden des Florianitages gerufen. Wir unterstützten den Brandeinsatz mit Atemschutztrupps und Löschmaßnahmen. Die Florianifeier am Abend konnte durch den schnellen Einsatz wie geplant durchgeführt werden.
Zu einem großen Hochwassereinsatz kam es im August 2020, der Schwerpunkt lag im Ortsteil Hinterreit. Aufgrund der zahlreichen Einsatzstellen wurde von OFK Fallenegger die Alarmstufe 2 ausgelöst, somit wurden wir von der FF Bayerisch Gmain mit Personal und Gerät unterstützt.
Ein Waldbrand im Steilgelände unterhalb des Vierkaseralmgebiets forderte zwei Tage lang unseren Einsatz. Gemeinsam mit Bergrettung, Kräften der FF Bayerisch Gmain, und der FF Wals, der Waldbrandausrüstung der FF Koppl, und zwei Polizei-Hubschraubern gelang es den Brand einzudämmen und abzulöschen. Eine 10-köpfige Mannschaft übernachtete dafür am Berg um in den Morgenstunden den Löscheinsatz fortzuführen.
Mit 1. Jänner 2024 wurde die erste Jugendgruppe der 10- bis 15-Jährigen als Feuerwehrjugend in Großgmain in Betrieb genommen. Nach zahlreichen Sitzungen im Vorfeld, die der Vorbereitung und der grundsätzlichen Überlegung eine Feuerwehrjugendgruppe einzurichten durchgeführt wurden, konnte der Ortsfeuerwehrrat den Beschluss zum Antrag beim LFV auf Genehmigung einer Jugendgruppe einbringen. Mit der positiven Bestätigung des LFV konnte OFK Markus Fallenegger den Kameraden Florian Kreuzhuber und die Kameradin Margret Fuchsreiter zu Jugendbetreuern ernennen und damit die neue Jugendgruppe gründen. Mit 8 Burschen und 2 Mädchen starteten wir in das erste Ausbildungsjahr.
Nach schwersten Regenfällen mit stellenweise über 400 Liter pro Quadratmeter in weiten Teilen des Bundeslandes Niederösterreich wurde der Katastrophenzug des Bezirkes Flachgau zur Unterstützung angefordert. Mit sieben Feuerwehrmitgliedern und dem Fahrzeug „Pumpe 1 Großgmain“ beteiligten wir uns an diesem zweitägigen Hilfseinsatz.